Vom Jugendzentrum zum soziokulturellen Zentrum: Das ehemalige JZO heißt jetzt KNUP. Es bietet Raum für Freizeit, Kultur und gesellschaftliches Engagement.
„Wir stehen für Vielfalt. Dazu gehört für uns, ein Haus für Menschen jeden Alters zu sein“, sagt Christian vom KNUP, dem Soziokulturellen Zentrum Oerlinghausen e.V. So schneiden am Dienstag bei der KNUP-Küche gleich mehrere Generationen gemeinsam Gemüse – der Jüngste am Tisch ist 15 Jahre, die Älteste 50 Jahre alt. Gegen einen Kostenbeitrag von 3 Euro kann jeder mitessen, der möchte. Auf den Teller kommt, was gerade im Garten reif ist, zum Beispiel ein Mangold-Kartoffel-Auflauf.
Ob zum Kicken oder Gärtnern
Das Außengelände erstreckt sich auf einer Fläche von 6.000 Quadratmetern. Dazu gehört seit diesem Frühjahr auch ein Bolzplatz. Zwei Jahre lang haben sich die Ehrenamtlichen dafür engagiert, die Wiese wieder bespielbar zu machen. „In der Nachbarschaft wohnen viele Kinder und Jugendliche. Jetzt haben sie einen Ort, an dem sie kicken können“, sagt Janine. Die 27-Jährige hat selbst bereits als Schülerin viel Zeit im Garten des selbst verwalteten Zentrums verbracht: Hausaufgaben gemacht, geredet, gegrillt. Inzwischen engagiert sie sich in der Öffentlichkeitsarbeitsgruppe des Hauses. Denn zu berichten gibt es immer etwas: „Zum Beispiel über unseren neuen Gemeinschaftsgarten, in dem jeder, der möchte, gemeinsam mit uns gärtnern kann. Das gilt übrigens für alle Angebote. Auch ohne Vereinsmitgliedschaft sind alle willkommen!“
Insgesamt 4.000 Liter Regenwasser für den Garten sammelt das KNUP in Regentonnen, ein Imker hat mehrere Bienenstöcke aufgestellt. „Wir achten auf Nachhaltigkeit“, so Janine. „Dazu gehört für uns, möglichst bei lokalen Unternehmen einzukaufen. Unseren Strom beziehen wir zum Beispiel bei den Stadtwerken Oerlinghausen: Sie legen Wert auf klimaschonende Energie und schaffen Arbeitsplätze vor Ort.“
Konzerte und Veranstaltungen
Auch Christian ist schon lange dabei. „Ich bin hier mit 17 Jahren das erste Mal auf einem Konzert gewesen. Das war 2003“, berichtet er. „Das Haus, die Leute und die Möglichkeit, Bands nach Oerlinghausen zu holen, die ich schon immer gerne mal live sehen wollte, Haushaben mich sofort begeistert. Bei so mancher Band standen am Ende Berlin, Hamburg und Oerlinghausen auf dem Tourplan, das war schon cool.“ Heute kümmert sich Christian in der Veranstaltungsgruppe um die Events im Haus und hofft, dass angesichts von Corona und Renovierungen im KNUP trotzdem bald wieder Konzerte möglich sind. Auf einer neuen Außenbühne sollen künftig Akustikkonzerte und Filmabende stattfinden. Ihre Beleuchtung besteht aus energiesparenden LED.
„Schaut einfach mal vorbei, zum Beispiel bei der Freitags-Cnaipe, jeden Freitag um 19 Uhr. Wer sich selbst einbringen, Ideen vorschlagen und mitbestimmen möchte, kann jeden 1. und 3. Donnerstag zu den Hausversammlungen kommen“, laden Christian und Janine ein.
Unseren Strom beziehen wir zum Beispiel bei den Stadtwerken Oerlinghausen: Sie legen Wert auf klimaschonende Energie und schaffen Arbeitsplätze vor Ort.
Janine
Wie man am besten zum KNUP gelangt? Mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV: Die Bushaltestelle Spitzenkrug liegt direkt vor der Tür. „Wir haben seit 2005 eine Patenschaft mit den Stadtwerken“, berichtet Christian. „Wir pflegen die Haltestelle und erhalten dafür im Quartal eine kleine Aufwandsentschädigung – eine Win-win-Situation für alle.“