Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Archäologischen Freilichtmuseums Oerlinghausen haben ihre Ausstellung erweitert. Jetzt hoffen sie auf eine lange Sommersaison – ohne erneuten Lockdown.

In sechs Baugruppen zeigt das Archäologische Freilichtmuseum, wie die Menschen von der Eiszeit bis zum Frühmittelalter gelebt haben. Für die neue Saison hinzugekommen sind unter anderem eine bronzezeitliche Totenhütte und ein Blockhausstall aus Eichenkernholz.

Durch die authentischen Darstellungen macht das Freilichtmuseum Geschichte erlebbar – und erreicht damit Jung und Alt. „Im Jahr 2019 hatten wir so hohe Besucherzahlen wie lange nicht“, so Museumsdirektor Karl Banghard. „Doch dann kam die Pandemie.“

Wikingertage im September

Hütte im Archäologischen Freilichtmuseum

Zum Zeitpunkt unseres Gesprächs Anfang März 2021 war noch unklar, wann das Museum wieder öffnen kann. „Trotz der Unsicherheit planen wir auch in diesem Jahr Veranstaltungen. Absagen können wir immer noch, das nimmt einem unter den derzeitigen Bedingungen auch keiner krumm“, berichtet der Museumsdirektor. Als er die Einladungen für die Wikingertage an die Darsteller verschickte, kamen zahlreiche emotionale Rückmeldungen, so sehr freuten sich die Wikingerdarsteller allein über den Gedanken, dass es klappen könnte am 11. und 12. September in Oerlinghausen.

Historischer Webstuhl

Das Hygienekonzept des Museums haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits letzten Sommer erprobt: Ein Einbahnstraßen-System führt durch die Siedlungen, und je nach Platz ist eine Höchstzahl an Personen festgelegt. „Unser Dank geht an die vielen Ehrenamtlichen, die uns dabei unterstützt haben, die Vorgaben umzusetzen. Alleine hätten wir das nicht geschafft“, sagt Karl Banghard und ergänzt: „Auch dass uns so viele Privatleute und Unternehmen etwas gespendet haben, hat uns überwältigt.“

Geschichte als Schlüssel zum Jetzt

Gebäude im Archäologischen Freilichtmuseum

„Wer unsere Geschichte kennt und weiß, wie unsere Zivilisation entstanden ist, dem fällt es auch leichter, aktuelle politische Zusammenhänge zu verstehen“, betont Karl Banghard neben dem Spaß auch die gesellschaftliche Relevanz des Museums. Der Vorteil des Freilichtmuseums sei dabei vor allem das Ungezwungene: „Man ist an der frischen Luft, die Kinder können zwischendurch toben, und es gibt zahlreiche Möglichkeiten, etwas auszuprobieren, zum Beispiel ein Steinmesser herzustellen.“

Mit der Menschheitsgeschichte einher geht auch die Geschichte des Klimawandels. Als wichtiger Akteur vor Ort fallen dem Museumsdirektor dabei sofort die Stadtwerke Oerlinghausen ein. „Von hocheffizienter Strom- und Wärmeerzeugung bis zum öffentlichen Nahverkehr: Die Stadtwerke haben es genau richtig gemacht und schon vor Jahrzehnten begonnen, sich für Nachhaltigkeit einzusetzen. Sie haben sich deutlich positioniert und dadurch eine Öffentlichkeit geschaffen.“ Neben dem Engagement für den Klimaschutz schätzt Karl Banghard, der privat sowie mit dem Museum Kunde bei den Stadtwerken ist, dass der Energieversorger direkt vor Ort ist: Man hänge in keinen Warteschleifen, sondern könne Fragen einfach persönlich miteinander besprechen. Der gute Draht zwischen dem Museum und den Stadtwerken Oerlinghausen reicht künftig sogar noch über die Strom- und Wasserversorgung hinaus: „Unter anderem planen wir künftig Klimagespräche auf dem Gelände des Freilichtmuseums zu veranstalten“, berichtet Karl Banghard.

www.afm-oerlinghausen.de